
Laut Legenden wurde Insel Abruka vom Teufel geschaffen, oder sie entstand vom großen Storch, den der Volksheld Suur Tõll getötet hat und bei Saaremaa ins Meer geworfen hat. Egal, wie es war, merkwürdig und eigenartig ist diese Insel, samt ihren „Flügeln“, den zwei vorgelagerten Nachbarinseln. Anstelle der für West-Estland so typischen Wacholderwiesen wachsen auf der Insel hauptsächlich Laubbäume – Linden, Ahorne, Eschen, Eichen, Ulmen und reichlich Wallnussbäume. Der artenreiche breitblättrige Laubmischwald ist schon seit 1930 unter Naturschutz. Abruka gehört zur Liste der Natura 2000 Vogel-und Schutzgebiete an. Die Pflanzenpopulation ist anders, als auf dem Festland – es gibt viele seltene Flechtarten, Hundswurz, blattlose Widerbart und wilde Orchideensorten.
Erst im 18. Jh. wurde die Insel von Bauern besiedelt. Früher hatte man Abruka zum Weideland des Gutes benutzt und die Bauern von Sõrve haben sich um die Pferde und Haushalt gekümmert. Heute leben ganzjährig auf der Insel 12 Menschen, es gibt 36 Haushälter.
Auf der Insel gibt es Fahrradverleih und Bootsvermietung. Auf Vorbestellung kann man an LKW-Tour oder geführter Wanderung teilnehmen. Zusätzliche Auskunft gibt es auf der Webseite www.abruka.ee.
Um Abruka zu erreichen, muss man zuerst auf Insel Saaremaa fahren. Von Roomassaare auf Saaremaa bestehen regelmäßige Fährverbindungen nach Abruka (Fahrpläne unter www.kaarma.ee bei Info).
Das Volkstheater Saaremaa (www.rteater.ee) spielt auf Abruka jeden Sommer „Geschichten von Abruka“ von Jüri Tuulik. Der Stück wird in unterschiedlichen Orten vorgespielt, so wird die Insel, die Natur und der Alltag der Menschen vorgestellt so, wie der Autor es aufgeschrieben hat. Die Theaterrunde endet am Bauernhof Vahtra, wo den Gästen Kartoffeln im Fell, Strömlinge, hausgemachtes Brot und Buttermilch serviert werden.